Im niedersächsischen Wattenmeer liegt die größte der sieben bewohnten Ostfriesischen Inseln – Borkum. Die Insel gehört wie Teile des umliegenden Watt zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Die Stadt Borkum ist ein staatlich anerkanntes Nordseeheilbad und verfügt über zahlreiche Kureinrichtungen.
Borkum entstand zwar wie die Ostfriesischen Inseln schon in der Zeit vor Christus, wurde aber erst im Laufe des Mittelalters besiedelt. 2008 wurden archäologische Ausgrabungen durchgeführt. Aus einfachen Hochsänden entstanden im Laufe der Zeit die Inseln, vor denen um 1227 bis 1270 Kreuzfahrer ankerten. Urkundlich erwähnt wird eine Bevölkerung erst um 1406 in einem Friedensvertrag mit der Hanse.
Nach dem 18. Jahrhundert lebten die Menschen auf Borkum vom Walfischfang vor Grönland und in der Davisstraße. 1782 waren es bereits 30 angemeldete Kapitäne. Als der Englisch-Niederländische Seekrieg ausbracht, brachte das Armut über die Borkumer und viele Seefahrer gerieten in Gefangenschaft. Die Walfänger wanderten nach Hamburg oder Altona ab.
Nachdem Norderney ein staatliches Seebad wurde, folgte Borkum als zweite Insel diesem Trend und legte damit den Grundstein für die Bäderkultur. In der Kaiserzeit wurde die Borkumer Kleinbahn gebaut, die mit und mit auf 40 km erweitert wurde. Nun wuchs auch die Bevölkerungszahl wieder an, die 1975 den Höchststand erreichte.
Für Kurgäste hat die Insel Borkum sechs Fachkliniken und ein Krankenhaus errichtet. Die Gäste können mit der Fähre anreisen, die vom Bahnhof Emden Außenhafen abfährt. Es ist auf Borkum erlaubt, mit dem Auto zu fahren, in der Sommersaison jedoch stark eingeschränkt. Das Freizeitbad, das Heimatmuseum, das Feuerschiff Borkum und die drei Kirchen der Insel stellen beliebte Besichtigungs- und Besucherziele dar. Der neue Leuchtturm, der Alte Leuchtturm und der Kleine elektrische Leuchtturm sind ebenfalls interessante Ausflugsziele. Die Strandpromenade zwischen Nordbad und Jugendbad ist ein beliebter Treffpunkt zum Bummeln.